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Feuerwehrhaus


Die Freiwillige Feuerwehr Eppertshausen wurde 1898 gegründet, aber schon knapp 200 Jahre zuvor, im Jahre 1704, wurden in Gerichtsunterlagen erste Aufzeichnungen über eine Ausrüstung für den Brandschutz von Eppertshausen gemacht: „Auch wird nochmahlen anbefohlen, dass gleich anderen Orthen fewerlethern und fewerhoken angeschafft werden“.
Feuerwehrhaus

Wie das Wort „nochmahlen“ erkennen lässt, war diese Maßnahme schon früher beschlossen und angeordnet worden.

1706 wurden erstmalig so genannte Feuerläufer benannt. Diese sollten benachbarte Dörfer zur Hilfe rufen und waren später auch für die Verwahrung von den ledernen Feuereimern zuständig.

Ab 1790 gehörte Eppertshausen einem „Feuersammelbezirk“ mit Urberach und Messel an. Diesem stand eine tragbare Feuerlöschspritze zur Verfügung, welche der Gemeinde Messel gehörte.

Um 1830 schaffte die Gemeinde Eppertshausen eine eigene Feuerspritze an und dem Spritzenmeister Erwin Scharf wurden sieben Gulden Lohn

zugestanden. Im Jahr 1891 wurde die Anschaffung einer weiteren Handspritze und einer freistehenden Leiter beschlossen. Das erste Spritzenhaus wurde 1889 abgebrochen und durch ein Neues ersetzt. Hierüber gibt es leider keine Unterlagen.

Spritzenhaus am „Dalles“

Nach Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr“ im Jahre 1898 verpflichtete sich der Gemeinderat, die Anschaffung der notwendigen Ausrüstung zu übernehmen. Auch die Errichtung eines Spritzenhauses wurde beschlossen. Der Bau wurde 1899 vorerst verschoben, da die „Gemeinde zur Zeit und in den nächsten Jahren bedeutend belastet ist durch die Erbauung eines Friedhofes, Anschaffung von Löschgeräten, Pflasterung der Straße. Die Erbauung wird in einigen Jahren ins Auge gefasst“. Die Leitern der Feuerwehr wurden bis dahin in der Pfarrscheune aufbewahrt. Im Jahre 1903 wurde das Spritzenhaus am „Dalles“ errichtet.

In diesem Spritzenhaus am „Dalles“, damals für Eppertshausen so etwas wie der Ortstreff punkt, war nicht nur die Feuerwehr untergebracht. Bis Ende der fünfziger Jahre waren in diesem Gebäude auch noch der Gemeindebulle und der Gemeindebock im so genannten „Faselstall“ beherbergt. Weiterhin befand sich am „Dalles“ die Gemeindewaage.

In den Nachkriegsjahren erlebte Eppertshausen einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, die Bevölkerung wuchs schnell an, somit wurde ein größeres und vor allem zweckmäßigeres Spritzenhaus notwendig. Der Bau wurde im Jahr 1960 vom Gemeinderat beschlossen.

Feuerwehrgerätehaus, auf dem „Sandbuckel“ (jetziger Standort)

Im Jahre 1961 wurde das Feuerwehrgerätehaus am jetzigen Standort gebaut. Das Gerätehaus liegt in der Nachbarschaft des Friedhofes und am Rande der damaligen alten Ortsbebauung – mittlerweile fast in der Ortsmitte.
Das Gebäude verfügte über drei Fahrzeughallen, einen 18m hohen Schlauchturm, einen Aufenthaltsraum und eine kleine Werkstatt sowie ein WC. Das Gerätehaus war mit einer Heizung und einer Frostkontrolle in der Fahrzeughalle ausgestattet. Diese war erforderlich, um den 800 l-Wassertank des Tanklöschfahrzeuges TLF 8 vor dem Einfrieren zu schützen.
Auf einen Umkleideraum konnte verzichtet werden, denn damals hatte noch jeder Feuerwehrmann seinen blauen „Kombi“ zu Hause und kam mit diesem zum Einsatz.

Bei Sirenenalarm, bis 1978 der übliche Alarmierungsweg der Feuerwehr, gab es zudem die Vorschrift, erst beim nächsten Feuermelder vorbeizulaufen, um den Meldenden nach dem Einsatzort zu befragen und dann erst ins Gerätehaus zu kommen. Telefon war zu damaliger Zeit noch nicht sehr verbreitet, auch im Feuerwehrgerätehaus war noch kein Telefonanschluss vorhanden.

Durch das rasche Bevölkerungswachstum und die geburtenstarken Jahrgänge wurde die Schule in der Gemeinde zu klein. Deshalb nutzte man über einige Jahre den Aufenthaltsraum des Feuerwehrgerätehauses auch als Schulraum. Nach der Beschaffung einer Anhängeleiter (AL18) und eines Mannschaftstransportfahrzeuges aus Mitteln des Feuerwehrvereins im Jahr 1967 baute die Feuerwehr in Eigenhilfe eine weitere Halle an, vergrößerte die Werkstatt und verlängerte die Fahrzeughalle. Außerdem ging man dazu über, die persönliche Schutzausrüstung im Gerätehaus zu deponieren. Es wurden, ebenfalls in Eigenhilfe, die ersten Holzspinde angefertigt.

Über die Jahre wuchs die Bevölkerungszahl der Gemeinde Eppertshausen immer weiter. Die Anforderungen an die Feuerwehr und die Ausrüstung wurden entsprechend größer. Das alte Feuerwehrgerätehaus war schon lange zu klein, und einige Geräte waren in anderen Unterkünften „ausgelagert“.

Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses

Im Herbst 1983 wurde mit der „Erweiterung“ des Feuerwehrgerätehauses begonnen.

Auf dem angekauften Nachbargrundstück entstanden vier neue Fahrzeughallen. Über der bisherigen Halle wurde eine massive Zwischendecke eingezogen, aus den drei alten, sehr schmalen Hallen wurden zwei Hallen. Darüber wurden der Schulungsraum, eine Küche, eine WC-Anlage und ein Sitzungsraum angeordnet. Im Zwischengeschoss entstand Platz für einen Notstromgenerator und den Jugendraum, welcher im Jahr 1986 mit Gründung der Jugendfeuerwehr in Eigenhilfe ausgebaut wurde.

Zur Unterbringung der Fahrzeuge stehen nunmehr 5 Fahrzeughallen und eine Waschhalle, in welcher ebenfalls Platz für ein Fahrzeug ist, zur Verfügung. Ein von der Fahrzeughalle getrennter Umkleideraum entstand ebenso wie ein Dusch-/ WC-Raum. Zur Pflege und Wartung der Ausrüstung stehen eine Atemschutzwerkstatt sowie eine mechanische Werkstatt zur Verfügung.

Dem Deutschen Roten Kreuz Ortsverein Eppertshausen wurde in einer Fahrzeughalle Platz für das Einsatzfahrzeug und Mannschaftsspinde zur Verfügung gestellt.

Die Heizungsanlage wurde im Jahr 2005 erneuert und auf energiesparende Technik umgestellt. 2007 wurde die Schließanlage auf moderne Chiptechnik umgerüstet. Die alten mechanischen Rolltore, insbesondere die Wärmeisolierung, entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und wurden im Jahr 2008 gegen neue, elektrisch angetriebene Tore ausgetauscht.